Chronik des Skijaksports
Historische Entwicklung & Highlights seit 1930
Freizeitspaß im 21. Jahrhundert
SKIJAK AM WENDEPUNKT
Der Start ins neue Jahrtausend war für die „Skijakfamilie“ geprägt von zahlreichen, sehr tief greifenden Veränderungen. Und um es schnell auf den Punkt zu bringen: nach 2 Jahrzehnten des „Hochs“ an Aktivitäten und Beteiligten begann sich die Spirale gnadenlos nach unten zu drehen.
Die Gründe für die einsetzende Abwärtsentwicklung lagen zum einen bereits im wirtschaftlichen Niedergang der Fa. Strohmeier, die als einziger Skijakhersteller 1995 Konkurs anmelden musste, und dem dadurch bedingten Wegfall der notwendigen materiellen und finanziellen Basis für die Szene.
Höhenflug vorbei
Zum andern war der Höhenflug an Aktivitäten vorbei, für viele Personen, die seit den 1980-er-Jahren maßgeblich daran beteiligt waren, war nach jahrelangem Einbringen von Energie, Kreativität und Zeitaufwand für die „gemeinsame Sache Skijak“ eine Pause notwendig, die leider in vielen Fällen auch das „Aus“ bedeutete.
Das Fazit sah ernüchternd aus: Die Skijakaktivitäten reduzierten sich stetig und waren vom Einsatzwillen einiger weniger Personen abhängig, mit Ausnahme des ASK Trofaiach lösten sich nach und nach alle weiteren Vereine auf und so blieb der älteste Verein Österreichs nun der einzige, der die „Skijakfahne“ hoch hielt.
Letzter Skijakverein dank Umwandlung
Dass es in Trofaiach mit dem ASK überhaupt noch einen tatkräftigen und überlebensfähigen Verein gab, war zudem das Ergebnis einer vom damaligen Obmann Robert Koch ins Leben gerufenen „Öffnung“ des Allgemeinen Skijak Klubs für zusätzliche Aktivitäten im Freizeitsportbereich. Der Gründer und Langzeitobmann hatte schon bald die Zeichen der Zeit erkannt und begonnen, seine motivierten Mitstreiter und eine große Zahl von Mitgliedern im Verein für Aktivitäten zu motivieren, die dem Klub neue Betätigungsfelder und neue Mitglieder brachte.
Sportfeste mit leichtathletischem und geselligem Background und Mehrkämpfe bis hin zur „Winterolympiade“ machten den Anfang, Fußball, Fitnesseinheiten, Radfahren, Squash, Firngleiten, Kegeln, Sportschießen u.a. Klubmeisterschaften folgten und um die Jahrtausendwende war aus dem reinen „Skijakklub“ eine „Freizeitsportfamilie“ gewachsen. Der formelle Akt folgte 2004 mit Umwandlung in den „Allgemeinen Sportklub“ (weiterhin ASK) Raiffeisenbank Trofaiach, was auch den Hauptsponsor ob der steigenden Mitgliederzahlen freute.
Obmannwechsel & Sektion Skijak
Für Robert Koch war es 1999 notwendig geworden, nach 15 Jahren Aufbauarbeit, eine Pause als Funktionär einzulegen, und Walter Zechner lenkte die Geschicke des Vereins bis 2003. Aber auch er und seine engagierten Freunde konnten den Abwärtstrend im Skijakbereich zwar nicht aufhalten, ihn aber dank viel Einsatz und Kreativität einigermaßen bremsen.
So stand auf der einen Seite mit dem ASK Raiffeisenbank Trofaiach ein Klub, der es mit einem breit gefächerten Angebot auf über 100 Mitglieder gebracht hatte und auch dank Hauptsponsor und Klubheim auf gesunden Füßen stand. Auf der anderen Seite war die neu gegründete Sektion eine Ansammlung von verbrauchten Ablegern einer „besseren Zeit“, die aber keine Chance hatte, sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen.
Ein Problem bei vielen Bestrebungen war auch fehlende Kreativität und Punch, den Sektionsverantwortlichen standen zwar die Finanzmöglichkeiten früherer Jahre zur Verfügung, jedoch gingen Angebotspalette und Mitgliederzahl stark zurück. So kam es, dass bereits Mitte der 00-er-Jahre der Paddelsport im ASK nur mehr eine geduldete und unter der Patronanz des wieder zurückgekehrten Obmannes Robert Koch überlebensfähige Kleingruppe war. Und diese zeigte nur Lebenszeichen, wenn einer der „alten Haudegen“ aktiv wurde – zuletzt waren dies nur mehr Robert Koch, Walter Zechner, Horst Fratzl und der neue Regattachampion Wolfgang Judmaier.
Neue Skijak-Generation
Eine langsame Besserung dieser Situation setzte ab der Saison 2009 ein, in der der ASK sein 25-jähriges Klubjubiläum feierte und einige junge Skijaksportler das Zepter übernahmen. Zu diesen zählten die beiden Söhne von Skijakpionier Robert Koch, Alexander und Nick, sowie Joachim Lanner und Wolfgang Judmaier jun. Die Damensektion war in dieser Zeit überhaupt auf ein Minimum geschrumpft, wildwassertauglich blieb dabei überhaupt nur mehr Gaby Brandl. Bei den Jubiläumsfahrten auf der Salza hatten auf jeden Fall die Jungen das Sagen bzw. das Aktiv-Szepter in der Hand.
Ein Spiegelbild der Szene war auch die Bilanz an Wettkämpfen zwischen 2001 und 2015, denn nach knapp 70 Rennveranstaltungen bis 2000 fanden in dieser Zeit nur noch 3 Bewerbe statt: 2 Trofaiacher Stadtmeisterschaften (2003, 2004) und die 20. Internationale Österreichische Skijakmeisterschaft 2005 anlässlich der Inseleröffnung auf der Möll in Obervellach. Was natürlich auch daran lag, dass sich bis auf den ASK Raiffeisen Trofaiach alle übrigen Skijakvereine (Graz, Wien, Holland, Stockholm) aufgelöst hatten.
Das Hauptverdienst des ASK in dieser Zeit ist und wird es immer bleiben, dass der Skijaksport „überlebte“. Trotz der gesunkenen Teilnehmerzahl an den Events und Aktivitäten konnte dank der aktiven Medien- und Öffentlichkeitsarbeit des wiedergekehrten Neo-Obmannes Robert Koch (seit 2003) und einer neuen Generation an Skijakfahrern ein Mindestmaß an Unternehmungen mit wassersportlichem Charakter aufrechterhalten werden. Als Hauptevent kristallisierter sich neben den traditionellen Murfahrten (Anpaddeln, Abpaddeln) das sommerliche „Outdoorcamp“ in Obervellach heraus.
Hier zu den Details in diesen Jahren: