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Post aus Kalifornien

Aktualisiert: 25. Apr. 2023

Vor fast 30 Jahren war er zur Sensation bei den Österreichischen Skijakmeisterschaften im Mölltal bei Obervellach geworden, als er nach kurzer Kennenlernfahrt auf Skijaks die Regatta sogar gewann. Nun stellte Robert Koch bei seinen Recherchen zur „Dokumentation des Wassergehens“ den Kontakt zum Deutschen Dorian Wolter wieder her.

Der ehemalige Kanuslalomspezialist übersiedelte in den USA aufs Meer
Heute betreibt der Dorian Wolter Hydrofoiling,das dem Skijaksport sehr ähnlich ist

Es war der 22. Mai 1994 und es war eine dieser Geschichten, die den Skijaksport schon immer prägten. Im Vorfeld der 13. Österreichischen Skijakmeisterschaften auf der Möll bewunderten die zahllosen Paddler in den Wellen des Flusses die wagemutigen und ungewöhnlichen Skijaksportler, die ihre Trainingsläufe zu den bevorstehenden Titelkämpfen absolvierten.

„Ich kann mich noch gut an dieses Rennen in Obervellach erinnern ...“

Am Flussufer kamen die Skijakfahrer und die jungen deutschen Kanuten Dorian Wolter und Christoph Freudenberger ins Gespräch und es wurde eine weitere Test- und Trainingsfahrt für die ambitionierten Paddler durchgeführt. Was damals niemand wusste, war die Tatsache, dass Dorian Wolter zu den besten Kanuslalomfahrern Deutschlands zählte. So nahm das Schicksal seinen Lauf, denn dank seiner Wasserkenntnis und enormen Paddelkraft schaffte der Deutsche bei der Regatta in Durchgang 1 auf der Strecke in Flattach eine knappe Bestzeit mit 5 Sekunden vor den Favoriten Walter Zechner und Gebhard Gruber.


Natürlich war die Aufregung groß und aus einer Mischung aus Frust und Unglauben wuchs bei den Geschlagenen die Zuversicht, das Ergebnis auf der 2. Etappe wieder umzudrehen, zumal diese auf der selektiven und längeren Strecke zwischen Napplach und Kolbnitz stattfand. Die Startreihenfolge in den Abständen aus Lauf 1 versprach ein spannendes Rennen, doch vom Start weg ließ sich der Deutsche auch nicht von den hohen Wellen und engen Kurven bei der Einfahrt nach Kolbnitz irritieren und paddelte seinen Vorsprung souverän ins Ziel. Er siegte schließlich 6 Sekunden vor dem Wiener Gebhard Gruber, gefolgt von der Trofaiacher Phalanx mit Walter Zechner, Wolfgang Fresner und Bert Griesebner.

Im April dieses Jahres hatte Robert Koch, der sich seit Jahren intensiv mit der Aufarbeitung der Skijak-Historie befasst, einen Kontakt per Internet und E-Mail zum ehemaligen Champion, der nun in den USA lebt, herstellen können. Der damalige Student war nach Abschluss seines Studiums in Erlangen nach New York an die Wallstreet übersiedelt, lebt heute mit seiner Familie in Santa Barbara (Kalifornien) und arbeitet als CEO bei einer internationalen IT Consulting Firma.


Seine sportliche Karriere, die ihm neben dem Skijak-Titel 1994 auch deutsche Meistertitel bei den Junioren im Kanuslalom und dem 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaft 1993 sowie den Vizeweltmeistertitel 1996 im Rafting auf dem Sambesi River brachte, ging auch in den USA weiter. Hier wechselte er allerdings vom Fluss auf das Meer und gewann weitere Titel, u.a. die ICF-Weltmeisterschaft im Ocean Paddling (aka Surfskiing) 2013 in Portugal und mehrere US-Meisterschaften. Dazu kamen noch mehrere WM-Titel im Drachenbootrennen mit der US-Nationalmannschaft.

Wolter: „Vor einem Jahr habe ich mit dem Hydrofoilen begonnen und bin nun fast jeden Tag beim Hydrofoil Downwinding auf dem Pazifik, was ja ein bisschen dem Skijak ähnelt!“ Zum Kennenlernen: Hydrofoiling (youtube)


Natürlich erinnert er sich auch heute noch sehr gerne an die damaligen Zeiten und möchte bei Gelegenheit wieder einmal die Chance nutzen und sich per Skijaks auf einem See, einem Fluss oder doch auf dem Meer bewegen – die Einladung nach Österreich und ins „Austria Skijak Center“ steht. „Ich kann mich noch gut an dieses Rennen in Obervellach erinnern und muss mich nochmals dafür bedanken, dass ihr mich und meinen Freund Christopher damals so großzügig daran teilnehmen habt lassen. Und ihr hattet sogar einen Trainings-Run mit uns gemacht und uns bestens gecoacht – offenbar hattet ihr sehr gute Trainer … viele Grüße an alle Trofaiacher Skijakfahrer!“

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